Samstag, 30. September 2017

Von Mtskheta in den Kaukasus

Samstag

Kurz nach 7 Uhr bin ich wieder losgefahren. Diesmal ging es nach Norden entlang der georgischen Heerstraße bis nach Stepanzminda. Hier habe ich wieder ein Hotel. 
Nach knapp 3,5 Stunden Autofahrt kam ich dort an. Bei Gudauri sah es sehr winterlich aus. Die Wolken hingen tief und es war sehr kalt. Bei jedem Fotostop habe ich sogar meine Winterjacke übergezogen. Als ich über den Pass drüber war konnte ich meine Augen kaum trauen. In Stepanzminda ist blauer Himmel und schönes Wetter. Nach etwas suchen habe ich auch mein Hotel gefunden und schon mal eingecheckt. Das Auto habe ich stehen lassen und bin ins Zentrum gelaufen, um mir ein geländefähiges Fahrzeug samt Fahrer zu suchen. Da wurde ich auch schnell fündig. Diesmal wollte ich nicht zur Gergeti Kirche, sondern zum Gveleti Wasserfall. Der Wasserfall liegt etwas abseits der Straße und man benötigt zwingend ein Geländewagen. Trotzdem muss man dann noch 460m zum großen Wasserfall bzw. 300m zum kleinen Wasserfall laufen. Diesen Weg habe ich gerne in Kauf genommen, denn es war wirklich sehenswert.
Anschlißend sind wir noch in Richtung Grenze gefahren. Nun war ich auf der gesamten Heerstraße unterwegs.

Als wir wieder zurück in Stepantsminda waren, habe ich Mittag gegessen. Danach war ich noch etwas spazieren und habe große Greifvögel (vermutlich Steinadler) beobachtet.   

Nach einer kurzen Pause im Hotel habe ich noch etwas die Umgebung erkundet und mich dann entschieden für 50 Lari einen Ausflug zur Gergeti Kirche zu machen. Über eine Offroad-Strecke ging es ca. 30 min bergauf. Glücklicherweise hatte ich einen guten Fahrer. Die Aussicht von der Kirche ist einfach fantastisch. Nach einigen guten Fotos ging es wieder zurück.

Den Abend verbrachte ich damit, die Generalkonferenz anzuschauen. Diese war wieder sehr inspirierend. Nur leider war dann plötzlich der Strom weg und ich saß im Dunkeln. Da ist nicht den Anschein machte, dass der Strom bals wieder da ist, habe ich mir meine Kamera geschnappt und habe noch ein paar Fotos gemacht.

Als ich zurückkam war der Strom glücklicher Weise wieder da. 

Nun muss ich noch alles vorbereiten, da ich zeitig früh wieder losfahre, um nach Tbilisi zu fahren.

 

Zurück in Georgien



Freitag 

Kurz nach 2 Uhr morgens klingelte mein Wecker. Jedoch war ich bereits wach, denn meine innere Uhr hat mich schon ein paar Minuten eher geweckt. Doch warum bin ich so zeitig wach?
Um das zu erklären muss ich die Uhr 11 Jahre zurück drehen. Vor 11 Jahren war ich als Missionar für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nach Georgien gereist und blieb dort bis Juli 2008. Georgien ist mir in dieser Zeit sehr ans Herz gewachsen und ich bezeichne dieses Land als meine zweite Heimat. In den 21 Monaten als Missionar dort habe ich viel lernen dürfen, Erfahrungen gesammelt und mich entwickelt.
Ich war danach noch zwei Mal im Urlaub dort und zwar in den Jahren 2010 und 2014. Vor drei Wochen habe ich wieder angefangen in Georgisch zu träumen. Und so wurde der Wunsch in mir größer, wieder einmal dorthin zu reisen. Meine liebe Ehefrau sagte zu mir, dass ich wieder hinfliegen soll., da es mir gut tun würde. Hier muss ich sagen, dass ich eine sehr gute Frau habe. Sie ist sehr selbstlos und hat mich schon des öfteren ermutigt Reisen zu unternehmen und gute Erfahrungen zu sammeln. Zum Beispiel war ich 2014 in Israel und im Frühjahr 2016 in den USA. 
Sie stellt mir nur 2 Bedingungen. Erstens soll ich gesund wiederkommen un zweitens soll ich ihr absolut treu sein. Das sind zwei Bedingungen, die ich gerne erfülle.
Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich am Liebsten mit meiner Familie vereise. Nur konnten sie diesmal nicht mitkommen.
So, zurück zur Story. Also ermunterte meine Frau mich, dass ich fliegen sollte. Ich dachte erst, dass ich für nächstes Jahr eine Reise plane. Vor 1,5 Wochen hatte ich aber das Gefühl, ich sollte noch dieses Jahr fliegen. Meine Frau hatte das selbe Gefühl. Und so suchte ich nach einen Flug, den ich auch gefunden habe. Nur traute ich mich nicht zu buchen. Und da war meine wunderbare Frau wieder da. Anstatt mir Gründe zu nennen nicht zu fliegen, nannte sie mir viele Gründe zum Fliegen. Durch ihre Motivation buchte ich vor 8 Tagen einen Flug nach Kutaisi, Georgien. 
Soweit zur Vorgeschichte und so bin ich heute gegen 3 Uhr nach Berlin-Schönefeld gefahren und dort in den Flieger gestiegen.  Während der gesamten Reise kam mir oft das Gefühl, dass ich nach Hause, meinem zweiten Zuhause fliege. Natürlich vermisse ich auch meine Familie, denn sie bedeutet mir viel. Und Dank der Technik können wir miteinander verbunden sein.

Nach der Ankunft in Kutaisi ging es zur Mietwagenfirma. Sonst hatte ich immer einen Fahrer und bin noch nie selber gefahren. Diesmal fahre ich aber selbst. 
Mit dem Auto ging es dann in die alte georgische Hauptstadt Mtzkheta. Die Fahrt dauerte ungefähr 3,5 Stunden. Hier verbringe ich die Nacht, bevor es morgen in den Kaukasus geht.

Gute Nacht!