"Und es begab sich: Ich erblickte einen Baum, dessen Frucht begehrenswert war, um einen glücklich zu machen." (1. Nephi 8:10)
Er beschreibt dann weiter, dass die Fraucht sehr köstlich war. Er hatte den Wunsch, dass seine Familie auch von dieser Frucht kostet. Ein Teil der Familie tat dies auch.
Wir lernen aus den Heiligen Schriften, dass vieles auch eine Symbolik hat. So steht der Baum für die Liebe Gottes bzw. für Jesus Christus und die Frucht unter anderem für das Evangelium Jesu Christi.
Nun möchte ich noch etwas weiter zitieren.
"Und ich erblickte eine eiserne Stange, und sie lief am Ufer des Flusses entlang und führte zu dem Baum, bei dem ich stand.
Und ich erblickte auch einen engen
und schmalen Pfad, der an der eisernen Stange entlangführte, ja, zu dem
Baum, bei dem ich stand; und er führte auch an dem Ursprung der Quelle
vorbei zu einem Feld, so groß und weit, als sei es eine Welt.
Und ich sah zahllose Scharen von Menschen; viele von ihnen strebten vorwärts, um auf den Pfad zu gelangen, der zu dem Baum führte, bei dem ich stand.
Und es begab sich: Sie kamen herzu und betraten den Pfad, der zu dem Baum führte.
Und es begab sich: Es stieg ein Nebel
der Finsternis auf, ja, ein überaus dichter Nebel der Finsternis, so
daß diejenigen, die den Pfad betreten hatten, ihren Weg verloren, so daß
sie abirrten und verlorengingen.
Und es begab sich: Ich sah andere vorwärtsstreben, und sie kamen herzu
und ergriffen das Ende der eisernen Stange; und sie strebten durch den
Nebel der Finsternis vorwärts und hielten sich an der eisernen Stange
fest, ja, bis sie herzukamen und von der Frucht des Baumes aßen.
Und nachdem sie von der Frucht des Baumes gegessen hatten, ließen sie ihre Augen umherschweifen, als schämten sie sich.
...
Und nachdem diese von der Frucht gekostet hatten, schämten sie sich, weil die anderen sie verspotteten; und sie fielen ab auf verbotene Pfade und gingen verloren.
...
Doch um es kurz zu schreiben, siehe, er sah andere Scharen vorwärtsstreben; und sie kamen und ergriffen das Ende der eisernen
Stange, und sie strebten auf ihrem Weg vorwärts und hielten sich dabei
beständig an der eisernen Stange fest, bis sie herzukamen und
niederfielen und von der Frucht des Baumes aßen." (1. Nephi 8:19-25, 28, 30)
Wir lesen hier von drei Gruppen, die alle das gleiche Ziel hatten. Ich möchte diesen Traum aus der Sichtweise von 'Entscheidungen treffen' näher beleuchten. Bitte bedenken Sie, dass ein jeder von uns sich in irgendeiner dieser Gruppen wiederfindet.
Bevor ich auf die Unterschiede der drei Gruppen eingehe, möchte ich die Gemeinsamkeiten hervorheben.
1. Alle drei Gruppen haben ursprünglich die Entscheidung getroffen zum Baum zu gehen. Diese Entscheidung haben sie aus sich selbst heraus getroffen. Vielleicht hat jemand sie dazu eingeladen, oder sie sind aus neugier in die Richtung zu Baum gelaufen. Egal welches Motiv hinter der Entscheidung stand, alle haben sich selbst dafür entschieden und keiner wurde gezwungen den Weg zum Baum zu betreten.
2. Alle drei Gruppen hatten das selbe Ziel. Sie wollten zum Baum und von der Frucht kosten.
3. Es gab eine eiserne Stange, woran sich jeder hätte festhalten können.
4. Alle drei Gruppen hatten einen finsteren Nebel auf dem Weg. Dieser symbolisiert Herausforderungen, Prüfungen und Schwierigkeiten, die jeder von uns hat.
5. Es gab Menschen, die mit dem Finger des Spottes dastanden und sich lustig machten und versuchten die drei Gruppen zu beeinflussen.
Und nun zu den Unterschieden:
1. Gruppe
Sobald Probleme und Schwierigkeiten aufkamen zweifelten sie an ihrer ursprünglichen Entscheidung. Sie stellten sich selbst die Frage: "Wie kann diese Entscheidung richtig gewesen sein, wenn jetzt so viele Schwierigkeiten und Herausforderungen kommen?"
Sie entschieden sich ihre Entscheidung zu "korrigieren" und verfolgten nicht weiter ihr ursprüngliches Ziel und gingen verloren.
2. Gruppe
Diese Gruppe hatte genauso Probleme und Schwierigkeiten zu meistern. Sie stellten sich bestimmt ab und zu die selbe Frage wie die erste Gruppe. Doch sie erinnerten sich an ihr Ziel und entschieden sich weiter zu gehen bis sie am Baum ankamen. Schon am Ziel angekommen ließen sie sich von anderen negativ beeinflussen, so dass sie sich für ihr Ziel schämten und auch verloren gingen.
3. Gruppe
Wir lesen bei der dritten Gruppe nicht ausdrücklich, dass sie auch Probleme und Schwierigkeiten zu meistern hatten oder von anderen Menschen, die versuchten sie von ihrem Ziel abzubringen. Wir können aber davon ausgehen, dass sie die selben Bedingungen hatten. Es gab bestimmt Phasen, die auch schwer für sie waren, doch hielten sie durch und hatten stets ihr Ziel im Fokus. Wir können später über diese Gruppe lesen: "...aber wir beachteten sie nicht." (1. Nephi 8:33)
Ich habe mir Gedanken gemacht, was uns helfen kann, eine richtige Entscheidung zu treffen und dieser Entscheidung trotz Probleme und Schwierigkeiten treu zu bleiben. Beim studieren der Heiligen Schriften kam ich auf folgende drei Punkte, die uns helfen können, unserer Entscheidung treu zu bleiben.
I. Gebeterfüllt Entscheidungen treffen
In Alma 37:37 lesen wir: "Berate dich mit dem Herrn in allem, was du tust, und er wird dich zum Guten lenken..."
Durch das Gebet können wir uns mit dem Herrn beraten. Dabei ist wichtig zu beachten, dass beraten ein Dialog ist. Es ist nicht einfach ein Wunsch oder eine Bestellung, die wir beim Himmlischen Vater abgeben.
Im Buch Lehre und Bündnisse lesen wir von einer Offenbarung, die Joseph Smith für Oliver Cowdery empfangen hat.
"Siehe, du hast es
nicht verstanden; du hast gemeint, ich würde es dir geben, obschon du
dir keine Gedanken gemacht hast, außer mich zu bitten.
Aber siehe, ich sage dir: Du mußt es mit deinem Verstand durcharbeiten; dann mußt du mich fragen, ob es recht ist, und wenn es recht ist, werde ich machen, daß dein Herz in dir brennt; darum wirst du fühlen, daß es recht ist.
Wenn es aber nicht recht ist, wirst du keine solchen Gefühle haben, sondern du wirst eine Gedankenstarre haben, die dich das vergessen lassen wird, was falsch ist..." (Lehre und Bündnisse 9:7-9)Wir sollen Dinge erst in unserem Verstand durcharbeiten, bevor wir Gott fragen, was zu tun ist. Ich selber stelle mir dabei oft die Frage: "Wohin führt das?" Auch schreibe ich mir Vor- und Nachteile auf. Dies hilft mir zu erkennen, welche Konsequenz diese Entscheidung hat. Wenn ich dann zu einer persönlichen Antwort gekommen bin, dann bete ich zum Herrn. Dabei lege ich ihm meine Entscheidung vor. Außerdem erläutere ich ihm auch, wie ich zu dieser Entscheidung gekommen bin. Wenn ich dies tue, dann merke ich oft, wie sich mein Verstand erweitert und ich eine bessere Perspektive erhalte.
Ein kleiner Hinweis noch von mir, oft erhalten wir nicht die große allumfassende Antwort, so wie wir uns es wünschen. Meistens erhalte ich ein ruhiges Gefühl und weiß, dass ich in die Richtung gehen muss, für die ich mich entschieden habe. Auf dem Weg erhalte ich dann Zeugnisse, dass dies die richtige Entscheidung war.
II. Gedanken und Gefühle aufschreiben
Wir alle sind vergesslich. Wir alle vergessen etwas aufgrund auch der Ablenkung bzw. der Vielfalt, die sich in unseren Leben bietet. Denken Sie nur mal daran, wenn Sie einen Wochenendeinkauf erledigen und keinen Einkaufszettel dabei haben, den Sie zuvor durchdacht aufgeschrieben haben.
Mir geht es manchmal so, dass ich denke, dass ich mir die fünf Dinge merken kann, die meine Frau mir aufgetragen hat einzukaufen. Ich bin dann immer wieder froh, wenn ich im Supermarkt Handyempfang habe und nochmals nachfragen kann, was ich eigentlich mitbringen soll.
Ich habe vorhin schon einmal Oliver Cowdery erwähnt. Ihn möchte ich nochmals anführen. Als Oliver Cowdery das erste Mal von Joseph Smith erfuhr, bat er Gott um ein Zeugnis, ob die Dinge, die Joseph Smith lehrte, wahr seien. Dies erhielt er. Einige Zeit später fragte er erneut im Gebet, ob die Lehren von Joseph Smith wahr sind. Als Antwort erhielt er folgendes:
"Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn du ein weiteres Zeugnis begehrst, dann denke in deinem Sinn an die Nacht, da du im Herzen zu mir geschrien hast und wissen wolltest, ob diese Dinge wahr seien.
Habe ich deinem Sinn nicht Frieden in dieser Angelegenheit zugesprochen? Welch größeres Zeugnis kannst du haben als von Gott" (Lehre und Bündnisse 6:22-23)
Es ist menschlich, dass wir oft uns eine mehrfache Bestätigung wünschen. Aber was machen wir mit solchen Bestätigungen? Ein kleiner Tipp, schreiben wir doch unsere Gedanken und Gefühle nieder. In Zeiten des Zweifels können wir dies wieder rausholen und nachlesen. Allzuoft habe ich schon erlebt, dass dann die selben Gefühle in mir wieder aufkamen.
Noch ein kleiner Hinweis, das Buch Mormon ist voll von Menschen, die wunderbare geistige Erlebnisse hatten und diese nicht aufschrieben und wieder vergessen haben. Die Folge davon war meistens verherrend...
III. Das Gesetz der Anziehung beachten
Im 2. Nephi 2: 16 lesen wir folgendes:
"Darum hat der Herr, Gott, dem Menschen gewährt, für
sich selbst zu handeln. Der Mensch könnte aber nicht für sich selbst
handeln, wenn es nicht so wäre, daß er von dem einen oder dem anderen angezogen würde"
Natürlich gibt es n unserem Leben Gegensätze. Diese sind aber notwendig, um Fortschritt zu machen. Wichtig ist nur die Frage, wie sehr diese unser Leben beeinflussen.
Wenn ich die Schriftstelle lese, dann kommen mir immer Magnete in den Sinn. Einer steht für 'Gut' und einer für 'Böse'. Die Frage ist dann, welcher hat mehr Anziehungskraft. Es wird auch im folgenden Bild sichtbar.
Ein Grund, warum die dritte Gruppe sich von ihrer Entscheidung nicht abbringen lassen hat, war, dass Sie durch das beständige festhalten an der eiseren Stange viel gute Anziehungskraft hatten. Die eiserne Stange symbolisiert das Wort Gottes.
Ich hoffe, Ihnen helfen diese paar Gedanken, wenn Sie das nächste Mal vor einer Entscheidung stehen.
Mir hat dies gestern früh geholfen. Anfang letzter Woche haben wir uns entschieden, in den Tempel zu fahren. Nach dem verstandesmäßigem durcharbeiten und das auswählen eines Termins, haben wir festgelegt, dass wir am Samstag, den 8. März in den Tempel fahren möchten. Wir haben darum gebetet. Es hat sich gut angefühlt.
In der Nacht zum Samstag hat meine Frau und mein kleiner Sohn sehr schlecht geschlafen. Ich selber habe mich kränklich gefühlt. Am Morgen habe ich meine Frau gefragt, ob wir unsere Fahrt zum Tempel verschieben sollten. Wir haben dann das Für und Wider abgewägt. Plötzlich wurde uns klar, dass wir dieses Muster, was ich erst ein Tag eher ausgearbeitet hatte, anwenden sollten. Wir wussten, dass wir gebeterfüllt die Entscheidung getroffen haben. Als wir darüber nachdachten, kamen in uns auch die selben Gefühle wieder auf. Wir sprachen noch ein gemeinsames Gebet und dann entschieden wir zu fahren. Im Tempel merkte ich, dass es mit wieder gut ging. Unsere Kinder haben super mitgemacht und meine Frau war munter. Wir, als Ehepaar, hatten eine wunderbare Zeit im Tempel. Wir waren glücklich, dass wir unserer Entscheidung treu geblieben sind.
Ich gebe Zeugnis, dass wir die Kraft haben, unserer rechtschaffenen Entscheidungen treu zu sein. Der Herr möge Sie dabei Segnen.
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