Sonntag, 6. September 2015

Gott - Unser Himmlischer Vater

Diese Ansprache habe ich am 30. August 2015 gehalten. Im Vorfeld habe ich mir viele Gedanken über unsere Beziehung zu Gott gemacht. Grade wenn man etwas Zeit in der Natur verbringt, muss man schnell feststellen, dass dies alles nicht aus Zufall entstanden sein kann. 





Gott kennenlernen

Während seines irdischen Wirkens lehrte Christus seinen Jüngern das Folgende:

„Das habe ich zu euch gesagt, damit ihr euch nicht ärgert.
Sie werden euch aus der Synagoge ausschließen. Es kommt sogar die Zeit, dass jeder der euch tötet, meint, er tue Gott einen Dienst damit.
Und das werden sie euch deshalb antun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkannt haben.“
(Johannes 16:1-3)

Später sagte Christus folgendes:
„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
(Johannes 17:3)

In den Vorlesungen über Glauben, welche Joseph Smith in einer Klasse für die Ältesten in Kirtland, Ohio, im Winter 1834-35 gegeben hat, sagte er folgendes:

„Lasst uns hier beachten, dass drei Dinge notwendig sind, so dass jedes rationelle und intelligente Wesen Glaube an Gott ausüben kann, welches zu Leben und Errettung führt.
Erstens: Die Vorstellung, dass er tatsächlich existiert.
Zweitens: Eine korrekte Vorstellung über sein Charakter, Vollkommenheit und Eigenschaften.
Drittens: Ein tatsächliches Wissen, dass der Kurs des Lebens, welchen man anstrebt, im Einklang mit seinem Willen ist. Wenn man diese drei wichtigen Fakten nicht kennt, dann ist der Glaube eines jeden rationellen Wesens unvollständig und unproduktiv. Aber mit diesem Verständnis kann der Glaube vollständig und fruchtbar werden, in Rechtschaffenheit verbleibend, so dass Gott der Vater und der Herr Jesus Christus gepriesen und verherrlicht werden.“
(Lectures in Faith 3:2-5)

Paulus schrieb an die Gemeinde in Rom folgendes:

„Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?“
(Römer 10:14)

So möchte ich heute meinem Auftrag nachkommen und über die Natur und den Charakter Gottes sprechen.

Joseph Smith sprach davon, dass wir eine Vorstellung haben müssen, dass Gott tatsächlich existiert.

Im Buch Mormon lesen wir von der Begebenheit, dass Aaron König Lamonis Vater. Er hat keine Vorstellung über Gott und so belehrt Aaron ihn darüber.

Ich möchte kurz ein paar Verse aus Alma 22 zitieren, die das Gespräch zwischen Aaron und König Lamonis Vater wiedergeben.

„Und Aaron…sprach zu ihm: Glaubst du, dass es einen Gott gibt? Und der König sprach: Ich weiß, die Amalekiten sagen, dass es einen Gott gibt… Und wenn du nun sagst, es gibt einen Gott, siehe, so will ich glauben.
Und als nun Aaron dies hörte…sprach [er]: Siehe, so gewiß, wie du lebst, o König, gibt es einen Gott.“

„Und es begab sich: Als Aaron diese Worte gesprochen hatte, beugte sich der König auf seinen Knien vor dem Herrn nieder…und schrie mächtig, nämlich:
O Gott, Aaron hat mir gesagt, dass es einen Gott gibt; und wenn es einen Gott gibt und wenn du Gott bist, wolltest du dich mir kundtun, und ich werde alle meine Sünden aufgeben, um dich zu erkennen…“
(Alma 22:7, 8, 17, 18)

König Lamoni gab Platz in seinem Herzen für den Glauben, dass Gott existiert. Dieser Glaube führte zum Gebet und schließlich zur Gewissheit, dass Gott tatsächlich existiert.

In Alma 32:28 lesen wir:

„Und nun wollen wir das Wort mit einem Samenkorn vergleichen. Wenn ihr nun Raum gebt, dass ein Samenkorn in euer Herz gepflanzt werden kann, siehe, wenn es ein wahres Samenkorn oder ein gutes Samenkorn ist, wenn ihr es nicht durch euren Unglauben ausstoßt, so dass ihr dem Geist des Herrn Widerstand leistet, siehe, so wird es anfangen in eurer Brust zu schwellen; und wenn ihr dieses Schwellen spürt, werdet ihr anfangen, in euch zu sagen: Es muss notwendigerweise so sein, dass dies ein gutes Samenkorn ist oder dass das Wort gut ist, denn es fängt an, meine Seele zu erweitern; ja, es fängt an , mein Verständnis zu erleuchten; ja, es fängt an, mir köstlich zu sein.“

Brigham Young sagte einmal:

„Wenn ihr euren [himmlischen] Vater seht, werdet ihr ein Wesen sehen, welches ihr schon lange kennt, und er wird euch in seine Arme nehmen und ihr werdet bereit sein in seine Arme zu fallen…“
(JD 4:54-55; zitiert in BYU-Speeches am 11.04.2006 von Andrew Skinner ‚The Nature and Character of God‘)

Anfangs habe ich Joseph Smith zitiert. Er sagte, dass es wichtig ist, eine korrekte Vorstellung von seinem Charakter, seiner Vollkommenheit und Eigenschaften zu haben.

Im ersten Glaubensartikel heißt es:

„Wir glauben an Gott, den ewigen Vater, an seinen Sohn, Jesus Christus, und an den Heiligen Geist.“

Wir glauben daran, dass Gottvater, Jesus Christus sowie der Heilige Geist die Gottheit bilden und drei getrennte Wesen sind, die gemeinsam das Ziel verfolgen, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen.“ (Mose 1:39)

Diese Wahrheit ging in der Weltgeschichte verloren und wurde durch Joseph Smith wiederhergestellt.

Joseph Smith tritt als Zeuge dafür ein. Er hatte das Vorrecht, Gottvater und Jesus Christus persönlich zu sehen. In seiner Lebensgeschichte lesen wir:

„[Ich] sah grade über meinem Haupt, heller als das Licht der Sonne, eine Säule aus Licht, die allmählich auf mich herabkam, bis sie auf mich fiel.
…Als das Licht auf mir ruhte, sah ich zwei Personen von unbeschreiblicher Helle und Herrlichkeit über mir in der Luft stehen. Eine von ihnen redete mich an, nannte mich beim Namen und sagte, dabei auf die andere deutend: Dies ist mein geliebter Sohn. Ihn höre!“
(Joseph Smith Lebensgeschichte 1:16-17)

Später sagte Joseph Smith:

„Der Vater hat einen Körper aus Fleisch und Gebein, so fühlbar wie der eines Menschen,…“
(Lehre und Bündnisse 130:22)
Lassen Sie mich dies nochmals zusammenfassen. Gott ist ein eigenständiges Wesen mit einem Körper aus Fleisch und Gebein. Wir, als Geistkinder Gottes, sind nach seinem Ebenbild erschaffen, wie auch schon in Genesis 1:26 und 27 steht.

„Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei…
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Man und Frau.“
(Genesis 1:26, 27)

Schauen wir uns nochmal das Ereignis an, welches als ‚erste Vision‘ bekannt ist.

Joseph Smith berichtete, dass Gott ihn beim Namen nannte.
Gott kennt einen jeden von uns. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er hier den vollen Namen genannt hat – also „Herr Joseph Smith junior“ oder „Herr Smith“.
Ich denke, er hat hier den Vornamen genutzt – den Rufnamen, den sonst nur Familienangehörige und Freunde nutzen. Daran sehe ich, welche Beziehung Gott zu uns hat.

Bereits im Buch Jeremia lesen wir, dass Gott Jeremia kannte, „bevor [er] im Mutterleib geformt wurde“. (Jeremia 1:5)

Unser Glaube an Gott gibt uns hier Sicherheit und Gewissheit, dass wir nicht zufällig da sind. Es gibt einen Himmlischen Vater. Wie trostlos ist es doch, wenn man an die Evolutionstheorie glaubt. Wie schön ist da der Glaube an Gott.

Gott, als unser Himmlischer Vater, kennt einen jeden von uns und weiß genau, was wir bedürfen. Christus, der unseren Himmlischen Vater sehr gut kennt, lehrte:

„Euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet.“
(Matthäus 6:8)

Als nächstes möchte ich auf einige Eigenschaften eingehen. Joseph Smith lehrte dazu folgendes:

„Eine Kenntnis von diesen Eigenschaften in den göttlichen Charakter ist unentbehrlich, so dass sich der Glaube eines jeden rationellen Wesens in [Gott] zentrieren kann, um zu Leben und Errettung zu führen. Falls er in der ersten Instanz nicht daran glaubt, dass Gott Gott ist, der der Schöpfer aller Dinge, so kann er keinen Glauben in ihm ausüben, welcher zu Leben und Errettung führt. Er muss fürchten, dass es jemand höheres als Gott gibt, der alle seine Pläne durchkreuzt und er, wie die Götter der Heiden, nicht in der Lage sein wird, seine Verheißungen zu erfüllen. Wenn man aber erkennt, dass er Gott über alles ist, immerwährend, der Schöpfer aller Dinge, kann keine solche Angst in den Köpfen derer entstehen, die ihr Vertrauen in ihn legen, so dass der Glaube in diesem Aspekt nicht wankt.“
(Lectures on Faith 3:19)  

Nun möchte ich kurz auf vier Eigenschaften, die die Natur und den Charakter Gottes ausmachen, eingehen.

Die erste Eigenschaft, die ich kurz näher beleuchten möchte, finden wir in der Bibel, in der Apostelgeschichte. Hier gibt Petrus davon Zeugnis.

„…Nun erkenne ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern jedem Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, der ist ihm angenehm.“
(Apostelgeschichte 10:34-35)

Gott ist barmherzig zu jedem, der zu ihm kommt. Er ist unser Himmlischer Vater. Wir alle sind seine Geistkinder. Wir lebten mir ihn, bevor wir hier auf Erden kamen. Jeder, der zu ihm kommt, wird von ihm empfangen. Das Bild, was sein geliebter Sohn uns gibt, gilt gleichwohl für unseren Himmlischen Vater.

„Und weiter, wie oft hätte ich euch sammeln mögen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel sammelt, ja, o ihr Volk vom Haus Israel, die ihr gefallen seid; ja, o ihr Volk vom Haus Israel, die ihr zu Jerusalem wohnt, wie ihr, die ihr gefallen seid; ja, wie oft hätte ich euch sammeln mögen, wie eine Henne ihre Küken sammelt, und ihr habt nicht gewollt.
O ihr Haus Israel, die ich verschont habe, wie oft werde ich euch sammeln, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel sammelt, wenn ihr umkehrt und mit voller Herzensabsicht zu mir zurückkommt.“
(3. Nephi 10:5-6)

Ein anderes Beispiel finden wir im Gleichnis vom verlorenen Sohn. Wir stehen symbolisch für den verlorenen Sohn, durch die Sünden, die wir begehen. Aber durch Umkehr kann ein jeder von uns zurück. Unser Himmlischer Vater wird uns liebevoll empfangen.
Lassen Sie mich kurz einige Verse aus dem Gleichnis zitieren.

„Dann brach er auf und ging zu seinem Vater. Der Vater sah ihn schon von weitem kommen und er hatte Mitleid mit ihm. Er lief dem Sohn entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Da sagte der Sohn: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu sein.
Der Vater aber sagte zu seinen Knechten: Holt schnell das beste Gewand und zieht es ihm an, steckt ihm einen Ring an die Hand und zieht ihm Schuhe an.
Bringt das Mastkalb her und schlachtet es; wir wollen essen und fröhlich sein.
Denn mein Sohn war tot und lebt wieder; er war verloren und ist wiedergefunden worden.“
(Lukas 15:20-24)

Ich denke, dieses Beispiel verkörpert wunderbar, welche Geduld der Himmlische Vater mit uns, seinen Kindern, hat. Ich frage mich oft, wie man solche Geduld mit seinen Kindern haben kann. Vielleicht kennen Sie dies auch:
Sie haben viele Arbeit zu tun und sind müde und kaputt. In der Nacht weint erst das eine Kind und weckt damit das andere Kind. Kaum ist das erste Kind beruhigt fängt das Zweite an zu weinen, weil es geweckt wurden ist. Und weil das zweite Kind jetzt schreit, fängt das erste Kind auch wieder an zu weinen. Nun haben sie zwei Kinder, die wach und schreiend sind. Sie selber sind aber hundemüde und wollen einfach nur schlafen. Woher nehmen Sie sich die Geduld?
Die Geduld erwächst hier aus der Liebe zu ihren Kindern.
Unser Himmlischer Vater hat eine vollkommende Liebe für uns. Daher auch deine unendliche Geduld mit uns. Manchmal frage ich mich, wie er soviel Geduld mit mir haben kann.

Zur Taufe schließen wir einen Bund, dass wir Gott gehorchen wollen. Das Abendmahl ist die Erneuerung des Taufbündnisses. Im Abendmahlsgebet heißt es unter anderem:

„…seine Gebote, die er ihnen gegeben hat, zu halten…“
(Lehre und Bündnisse 20:77)

Keiner von uns ist perfekt. Wir alle, und ich besonders, haben Fehler und Schwachheiten. Wir alle sündigen und brechen somit unser Bündnis. Die Liebe und Geduld unseres Himmlischen Vaters wird für mich jede Woche im Abendmahl sichtbar. Das Abendmahl ist für mich notwendig, um mein Bündnis zu erneuer, da ich es regelmäßig breche. Der Himmlische Vater bietet es uns jede Woche an, dieses Bündnis zu erneuern. Ich habe mal nachgerechnet. Ich habe schon 1.056 mal mein Taufbündnis durch das Abendmahl erneuert.
Ich glaube, daran wird deutlich, warum Christus auf die Frage des Petrus, ‚Wie oft ich meinen Bruder, der gegen mich sündigt, vergeben soll‘(Matthäus 18:21), antwortete:

„…Ich sage dir: Nicht bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal.“
(Matthäus 18:22)


Eine weitere Eigenschaft, die ich kurz ansprechen möchte, ist, dass Gott
 allgegenwärtig ist.

Was bedeutet dies?

Elder James E. Talmage erklärte dies wie folgt:

„Es gibt keinen Teil der Schöpfung, sei er auch noch so entfernt, wohin Er nicht dringen kann. … Dies heißt aber nicht, dass die Person irgendeines Gliedes der Gottheit zu gleicher Zeit an mehr als einem Ort anwesend sein kann.“
(‚Die Glaubensartikel‘ S. 51)

David hat dies auch wunderbar in einem Psalm verfasst.

„Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. /
Von fern erkennst du meine Gedanken.
Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; /
du bist vertraut mit all meinen Wegen.
Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - /
du, Herr, kennst es bereits.
Du umschließt mich von allen Seiten /
und legst deine Hand auf mich.
Zu wunderbar ist für mich dieses Wissen, /
zu hoch, ich kann es nicht begreifen.
Wohin könnte ich fliehen vor deinem Geist, /
wohin mich vor deinem Angesicht flüchten?
Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; /
bette ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen.
Nehme ich die Flügel des Morgenrots /
und lasse mich nieder am äußersten Meer,
auch dort wird deine Hand mich ergreifen /
und deine Rechte mich fassen.
Würde ich sagen: «Finsternis soll mich bedecken, /
statt Licht soll Nacht mich umgeben», /
auch die Finsternis wäre für dich nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag, /
die Finsternis wäre wie Licht.“

Und Weiter:

„Als ich geformt wurde im Dunkeln, /
kunstvoll gewirkt in den Tiefen der Erde, / waren meine Glieder dir nicht verborgen.
Deine Augen sahen, wie ich entstand, /
in deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, / als noch keiner von ihnen da war.“
(Psalm 139:2-12, 15-16)

Ist es da wunder, dass uns geboten wird, immer und überall zu beten.

Amulek, ein Missionar im Buch Mormon sagte:

„Ruft ihn an, wenn ihr auf euren Feldern seid…
„Ruft ihn an, in euren Häusern…
Aber dies ist nicht alles; ihr müßt eure Seele in euren Kammern und an euren verborgenen Plätzen und in eurer Wildnis ausschütten.
 „Ja, und wenn ihr den Herrn nicht anruft, so laßt euer Herz voll sein, ständig im Gebet zu ihm hingezogen für euer Wohlergehen und auch für das Wohlergehen derer, die um euch sind.“
(Alma 34:20, 21, 26,27)

Ich weiß nicht, wie das möglich ist, dass Gott alle Gebete erhört, egal wo wir sind. Ich kann Ihnen das nicht erklären. Ich kann Ihnen nur Zeugnis geben, dass es so ist. Gott erhört und antwortet unsere Gebete. Ich bezeuge, dass dies so ist. Mit dem Handy haben wir manchmal das Problem, das wir keinen Empfang haben. Ich habe noch nie erlebt, dass so etwas beim Gebet passiert ist. Oder haben Sie beim Beten schon mal die Ansage gehört:

„The person you have called is temporally not available. Die Person, die Sie anrufen ist derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“

Gott ist allwissend.

Im Buch Mormon lesen wir die Aufforderung:

„Berate dich mit dem Herrn in allem, was du tust, und er wird dich zum Guten lenken…“
(Alma 37:37)

Wie könnten wir uns mit Gott beraten, wenn er nicht allwissend ist?

Joseph Smith sagte dazu:

„Wäre Gott nicht allwissend, so wäre er nicht fähig, auch nur den kleinsten Teil seiner Geschöpfe zu erlösen, denn es ist ja grade sein allumfassendes Wissen – es reicht vom Anfang bis zum Ende – , das ihn befähigt, seinen Geschöpfen jene Erkenntnis zu verleihen, wodurch sie am ewigen Leben Anteil erlangen. Ohne die Vorstellung von Gottes Allwissenheit wäre es dem Menschen nicht möglich, an ihn zu glauben.“
(zitiert in ‚Lehren der Erlösung – Band 1‘ Seite 16)

Ich weiß, dass Gott allwissend ist. Wie dumm ist es doch oft von uns, dass wir, die wir nur ein begrenztes Wissen haben, versuchen Gott Dinge vorzuschreiben. Kennen Sie das? Sie beten und bitten Gott um etwas und versuchen ihn dabei Vorschreibungen zu machen, was er gefälligst tun soll.
Entwickeln wir doch den Glauben und die Demut daran, dass Gott allwissend ist und weiß, was für uns gut und richtig ist. Lassen sie uns den Glauben daran entwickeln, das zu tun, was Gott uns gebietet.

Oder lassen Sie es mich in den Worten Nephis ausdrücken:

„…Ich will hingehen und das tun, was der Herr geboten hat; denn ich weiß, der Herr gibt den Menschenkindern keine Gebote, ohne ihnen einen Weg zu bereiten, damit sie das vollbringen können, was er ihnen gebietet.“
(1. Nephi 3:7)

Und die letzte Eigenschaft, auf die ich kurz eingehen möchte ist, dass Gott allmächtig ist.

Elder James E. Talmage lehrte:
„[Gott] wird mit Recht der Allmächtige genannt. In den Kräften, die die Urstoffe der Erde beherrschen, die die Himmelskörper in ihren Bahnen führen, ja auf alle Seiten kann man die Beweise der göttlichen Allmacht wahrnehmen. Was immer unser himmlischer Vater in seiner Weisheit zu tun für notwendig hält, kann und wird Er tun. Die Mittel, wodurch Er wirkt, mögen an und für sich nicht unendlich sein, aber sie werden von einer unendlichen Macht geleitet. Die Macht, das zu vollbringen, was Er vollbringen will: Dies ist der richtige Begriff seiner Allmacht.

Paulus sagte einst:

„…Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“
(Römer 8:31)

In der Bibel lesen wir die Begebenheit von Abraham. Er hatte eine Frau namens Sara. Sie war schon alt und konnte keine Kinder haben. Eines Tages kamen himmlische Boten vorbei und sprachen die Verheißung aus, dass Sara nächstes Jahr um diese Zeit einen Sohn gebären soll.
Sara hörte dies. Nun möchte ich weiter aus der Bibel zitieren.

„Abraham und Sara waren schon alt; sie waren in die Jahre gekommen. Sara erging es längst nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt.
Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann!
Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Soll ich wirklich noch Kinder bekommen, obwohl ich so alt bin?
Ist beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben.“
(Genesis 18:11-14)

Ist bei dem Herrn etwas unmöglich?

Wir wissen, dass Sara dann tatsächlich einen Sohn gebar mit Namen Isaak.
Wir haben viele Begebenheiten in den Heiligen Schriften, dass für Gott nichts unmöglich ist.

Eine Geschichte im Buch Mormon verdeutlicht dies mir sehr. Wir finden diese im Buch Alma.
Es ist die Situation, wo ein Teil der Nephiten abtrünnig wird und sich mit den Lamaniten vereinigt, um die Nephiten zu vernichten.

„Und siehe, als sie den Fluß Sidon überquerten, kamen die Lamaniten und die Amlissiten, die, wie es schien, fast so zahlreich waren wie der Sand des Meeres, über sie, um sie zu vernichten.“
(Alma 2:27)

Stellen Sie sich dies einmal vor. Sie sind Soldat in der Nephitischen Armee und Ihre Feinde kommen über einen Berg und sie nehmen kein Ende. Ein riesengroßes Problem kommt da auf Sie zu.
Sie stehen in ihren Leben wahrscheinlich auch oft vor große und scheinbar unüberwindbare Probleme. Dann vergessen Sie bitte nicht, dass Gott allmächtig ist.

„Doch wurden die Nephiten durch die Hand des Herrn gestärkt, denn sie hatten machtvoll zu ihm gebetet, er möge sie aus den Händen ihrer Feinde befreien; darum vernahm der Herr ihr Schreien und stärkte sie, und die Lamaniten und die Amlissiten fielen vor ihnen.“
(Alma 2:28)

Für Gott ist nichts unmöglich. Bitte vergessen Sie das nie.

Auch von dieser Eigenschaft möchte ich Zeugnis geben. Ich habe dies oft in meinen Leben gesehen. Wunder basieren auf Glauben. Und Glauben entwickeln Sie, wenn Sie die Dinge umsetzen, die der Herr geboten hat. Ja, es ist manchmal nicht einfach. Ja, es scheint manchmal, als ob es unmöglich sei. Sara dachte so und die Nephiten dachten so. Aber durch Glauben wurde das Unmögliche Möglich.

Wenn Sie durch Ihr Leben gehen, dann vergessen Sie bitte nicht, dass Gott voll von Liebe und Geduld ist. Er ist allgegenwärtig, allwissend und allmächtig.

Andrew Skinner, ein Professor an der Brigham Young Universität sagte einmal:

„Das Leben viele Menschen hätte anders sein können, wenn sie mehr über unseren liebevollen, gütigen und um uns kümmernden Himmlischen Vater gewusst hätten.“
(‚The Nature and Character of God’ BYU-Speeches vom 11. April 2006)

Ich hoffe, ich konnte Ihnen heute helfen, ihren Himmlischen Vater ein wenig besser kennenzulernen.

Ich lade Sie ein – und es ist dieselbe Einladung, die Christus den Nephiten gab – Gehen Sie nach den Versammlungen nach Hause und denken Sie als Familie darüber nach, was Sie heut gehört haben.

Elder Bruce R. McConkie sage:

„Wenn die Versammlung vorbei ist, sollte das ‚Amen‘ diese nicht beenden. Wir sollten in unsere Heime gehen und zu unseren Familien und zu unserem Umfeld und wir sollten die Offenbarungen durchsuchen und herausfinden, was der Herr über diese Dinge gesagt hat. Wir sollten mit dem Heiligen Geist in Einklang leben und ein Zeugnis bekommen, nicht nur von der Wahrheit und Göttlichkeit des Werkes, in dem wir tätig sind, sondern auch von den Lehren, die durch die Sprecher uns gepredigt wurden.“
(‚The Seven Deadly Heresis‘ BYU-Speeches 1. Juni 1980)

Ich gebe mein Zeugnis über die Realität und das Vorhandensein eines Gottes, der unser liebevoller Vater im Himmel ist.

Im Namen Jesu Christi, Amen.


1 Kommentar:

  1. Für Gott ist wirklich nichts unmöglich. Das kann ich bestätigen. Vielen Dank für die wunderbare Ansprache

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