Sonntag, 31. Mai 2015

Psalm 23

Nach der Auferstehung Jesu Christi sagte Jesus folgendes zu seinen Jüngern:
"...Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist." (Lukas 24:44)

Die Psalmen sind eine Sammlung von Gebeten und Liedern für das Volk Gottes in allen Zeiten. Es enthält 150 Lieder, Gebete und Gedichte die seither in Gottesdiensten verwendet wird.
Als Verfasser von mindestens 73 Psalmen gilt David.

David war damals am Hofe des Königs Sauls ein berühmter Musiker, der besonders mit der Harfe umgehen konnte.

Wir lesen im Alten Testament, dass Saul immer David rief, wenn es ihm schlecht ging.

"...so nahm David die Harfe und spielte mit seiner Hand; so wurde es Saul leichter, und es wurde besser mit ihm, und der böse Geist wich von ihm." (1. Samuel 16:23)

Neben diesen Vers habe ich bei mir geschrieben: "gute Musik vertreibt schlechte Gedanken."

Heute möchte ich über einen bekannten Psalm sprechen und wie dieser uns in Zeiten der Herausforderungen helfen kann.
Es ist der Psalm 23. Dieser hat nur sechs Verse und deshalb möchte ich ihn komplett vorlesen.

" Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirte, /nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen /und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein Verlangen; /er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, /ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, / dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch /vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, / du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang /und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit."

Ein jüdische Rabbi namens Harold Kushner sagte einmal über diesen Psalm, nachdem er diesen jahrelang studiert hat.
"In grade mal 57 Wörter im hebräischen...gibt uns der Autor des 23. Psalms mehr praktische Theologie als wir in vielen Büchern finden können. Falls wir ängstlich sind, gibt uns der Psalm Mut unsere Ängste zu überwinden. Wenn wir bedrückt sind, bietet er uns Trost und wir finden unseren Weg durch den Tal des Todesschatten. Wenn unser Leben verbittert wird durch unzufriedene Menschen, dann lehrt es uns, wie wir damit umgehen. Wenn die Welt uns versucht runterzuziehen, führt der Psalm uns zur Erneuerung unserer Seele. Wenn wir niedergeschlagen sind und sehen, was wir alles nicht haben, lehrt er uns dankbarkeit für das, was wir haben. Und wenn wir uns alleine und umherwandernd in einer unfreundlichen Welt fühlen, dann bietet er uns die kostbare Versicherung an, dass 'Du bist mit mir'."

Ich möchte einige Dinge aus diesen wunderbaren Psalm mit Ihnen besprechen.

1. "Der Herr ist mein Hirte"
Während seines irdischen Wirkens erklärte Christus selbst, dass er der Hirte ist. Er erklärte auch den Unterschied zwischen einen guten Hirten und einen, ich sage mal Aushilfshirten.

" Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.
Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht,
weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.
Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich..." (Johannes 10:11-14)

In dem Leitfaden 'Grundsätzliches zur Menschenführung lesen wir einige Eigenschaften, die einen guten Hirten ausmachen.

" Der Hirt hält Ausschau nach Feinden, die den Schafen gefährlich werden könnten. Er verteidigt die Schafe im Notfall. Er kümmert sich um die kranken und verwundeten Schafe und sucht und rettet die, die sich verirrt haben oder in eine Falle geraten sind. In den Lehren Christi liebt der Hirt seine Schafe und bemüht sich, ihr Vertrauen zu gewinnen. Die Schafe kennen und lieben den Hirten. Sie vertrauen ihm über alles."
(Grundsätzliches zur Menschenführung Kapitel 3 Punkt 1)

Christus ist wahrhaftig unser guter Hirte. Er hat sein Leben für uns gelassen durch das Sühnopfer.

Wenn er der Hirte ist, dann sind wir seine Herde. Durch die Taufe wurden wir in die Herde aufgenommen. Wir sind seine Schafe. Allerdings haben wir es besser als Schafe. Wir durften uns selbst unseren Hirten wählen.

Christus als unser Hirte kennt jeden einzelnen von uns. Kennen wir unseren Hirten, so dass wir ihm folgen können? Sehen wir den Hirten oder sind wir das Schaf, welches ausbüchst, um wo anders hin zu kommen?

Wir haben den Besten Hirten, den wir haben können und dafür bin ich sehr dankbar.

2. "nichts wird mir fehlen."

Wenn wir die Welt mal aus dem Blickwinkel eines Schafes betrachten, dann gibt es für uns nur 3 wichtige Punkte - Essen, Trinken, Schlafen.
Und genau dies wird in diesem Psalm deutlich

"Er lässt mich lagern auf grünen Auen /und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;" (Psalm 23:2, 3)

Nun geht dieser Psalm nicht wortwörtlich um Schafe, sondern bezeichnet uns als seine Schafe.

Da von Hirte und Schafen sinnbildlich gesprochen wird, zeigt dies, dass Christus uns genauso gut kennt wie ein Hirte seine Schafe. Ein Hirte weiß genau, was gut für seine Schafe ist und was sie sich wünschen. Genauso weiß Christus was wir bedürfen und was gut für uns ist.
Als der auferstandene Christus auf dem amerikanischen Kontinent erschienen ist, also bei den anderen Schafen, wiederholt er die auf dem alten Kontinent als Bergpredigt bekannte Belehrung. Ich möchte ein Vers daraus zitieren.
"...euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet." (3. Nephi 13:8)

Manchmal ist das, was wir bedürfen nicht unbedingt, was wir uns wünschen.
Gehen wir zurück zu den Schafen. Wenn der Hirte sagt bzw. zeigt, dass dies nicht der Ort ist zum weiden sondern wir gehen noch ein Stück, dann sind die Schafe gehorsam. Das eine oder andere Schaf wird sich dabei fragen"Warum nicht hier?". Aber es vertraut dem Hirten und geht weiter. Der Hirte weiß genau die Wünsche des Schafes. Aber er erfüllt nicht immer sofort die Wünsche. Er weiß, ob ein Ort sicher ist zum Rasten, oder ob es einen besseren Ort gibt, den man mit etwas mehr Anstrengung erreichen kann.

Als die Pioniere damals in Richtung Westen gezogen sind, kamen sie im Salzseetal an. Soweit das Auge reichte, gab es nur Wüste und ein Salzsee. Und bekanntlich ist so ein Ort nicht wirklich ein guter Platz zum Rasten. Es gab keine grünen Auen oder ein Ruheplatz am Wasser. Brigham Young schaute von eine Hügel über das Tal und sagte: "Dies ist der Ort." Wie schwer muss dass für die Heiligen damals gewesen sein. Der lange Treck und dann wird eine öde Wüste mit einem gigantischen Salzsee als das Ziel der Reise verkündet. Vor allem wussten die Heiligen, dass es ein Stück weiter Californien gibt, wo damals der Goldrausch zur selben Zeit stattgefunden hat.

Der Hirte, Brigham Young, der auch die Wünsche und Bedürfnisse seiner Schafe kannte, verkündet aber, dass dies der Ort ist. War er blind? War er egoistisch? Hatte er einfach keine Lust mehr? Oder war er inspiriert?

" Gott hat diesen Ort zur Sammlung der Heiligen bestimmt, und es wird euch hier besser gehen, als wenn ihr zu den Goldfeldern fahrt. ... Wir sind aus der Bratpfanne ins Feuer geworfen worden und aus dem Feuer mitten auf den Fußboden, und hier sind wir, und hier werden wir bleiben. ... Wenn die Heiligen sich hier sammeln und stark genug werden, um das Land zu besitzen, wird Gott das Klima mildern, und wir werden an diesem Ort dem allerhöchsten Gott eine Stadt und einen Tempel bauen. Wir werden unsere Siedlungen nach Osten und Westen, nach Norden und Süden ausdehnen, wir werden Hunderte von Städten und Dörfern bauen, und die Heiligen werden sich zu Tausenden aus den Ländern der Erde sammeln. ... Wir haben das beste Klima, das klarste Wasser und die reinste Luft, die man auf Erden finden kann. Es gibt nirgends ein gesünderes Klima. Was Gold und Silber und die reichen Mineralien der Erde angeht, so gibt es kein anderes Land, das diesem gleichkommt; aber lasst sie liegen, lasst andere sie suchen - wir werden den Boden bebauen.“

Die meisten Heiligen blieben treu und nahmen die Frühjahrsaussaat in Angriff. Als der Sommer kam, zeigte sich, dass die Propheten Gottes Recht gehabt hatten. Der Herr beeinflusste die Elemente, es gab eine reichliche Ernte genug, um die fast 5000 Heiligen zu ernähren, die schon im Tal waren, und die 1400, die den Sommer über dazukamen. Außerdem kamen 1849 und 1850 schätzungsweise 15000 Goldsucher durch Salt Lake City und brachten den Heiligen Verdienst. Kaufleute, die Waren nach Kalifornien brachten, erfuhren in Salt Lake City, dass auf dem Seeweg schon Nahrungsmittel, Kleidung, Geräte und Werkzeuge in Kalifornien angekommen waren. So verkauften sie ihre Waren zu herabgesetzten Preisen an die Heiligen, denn in Kalifornien hätten sie noch größere Verluste gehabt. Die Wagen der Einwanderer mussten gewartet und repariert werden, so dass Schmiede, Wagenbauer, Fuhrleute, Wäscherinnen und Müller Beschäftigung hatten. Die Heiligen richteten an den Flüssen Fähren ein, die von den Wagenzügen benutzt wurden, die nach Kalifornien reisten. Die Leute warfen in ihrer Hast, schneller nach Kalifornien zu kommen, alles aus dem Wagen, was sie nicht brauchten, um dadurch die Ladung leichter zu machen. Und so fuhren aus Salt Lake City leere Wagen hinaus, um diese Gegenstände aufzusammeln. John D.Lee suchte mehrere Tage lang einen passenden Ofen für seine Familie. Schließlich fand er „einen, der ihm gefiel, einen schönen großen Premium Range Nr.3, der über 50 Dollar gekostet hätte. Auf dem Rückweg belud er seinen Wagen mit Pulver und Blei, Kochgeschirr, Tabak, Nägeln, Werkzeug, Schinken, Kaffee, Zucker, Koffern mit Kleidung, Äxten und Zaumzeug.“Auf diese Weise erfüllte der berühmte Goldrausch von 1849 die Prophezeiungen von Brigham Young und Heber C.Kimball und ermöglichte den Heiligen, im Salzseetal zu überleben."
(Leitfaden 'Die Geschichte der Kirche in der Fülle der Zeiten' Seite 335 und 336)

In diesem Beispiel können wir wunderbar sehen, dass der Hirte genau weiß, was wir bedürfen. Haben Sie vertrauen in die Weisheit unseres liebevollen Himmlischen Vater.

Wenn ich mir jetzt noch grüne Auen und klares Wasser als Bild in meinen Gedanken male, dann muss ich unweigerlich an einen schönen Bergsee denken und an die Berge, die sich im See spielgeln. Die Wiese duftet und die Sonne scheint. Ich denke daran, und sehne mich einfach nach Ruhe und Erholung. Ich sehne mich nach inneren Frieden.
Auch dies verschafft uns unser Hirte.
Denken wir an die wunderbaren Worte "Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch." (Johannes 14:27)

Lassen Sie mich schließen mit dem wunderbaren Lied aus dem Gesangbuch Nr. 68 - Der Herr ist mein Hirte.
"Der Herr ist mein Hirte, ich brauche sonst nichts; er führet mich sicher durch Dunkel und Licht. Er leitet die Seele zu Wassern, die still, erlöst mich Verirrten, wie heilig er's will.
Durch Täler und Wälder, wo immer ich geh, bist du Herr mein Wächter, wo ich geh und steh. Wenn dein Stab mich leitet, dann fürcht ich mich nicht; mir kann nichts geschehen, denn du bist mei Licht.
Mag Anfechtung kommen, so bin ich bereit, denn dein reicher Segen steht mir ja zur Seit. Mein Haupt lässt du salben, schenkst voll mir stets ein. O könnt deine Liebe wohl größer noch sein? O könnt deine Liebe wohl größer noch sein?"

Donnerstag, 7. Mai 2015

Update

Es ist schon ein Stück her, dass ich etwas gepostet habe. Es lag daran, dass ich viel unterwegs war und mein Sohn geboren wurde. Darüber bin ich sehr glücklich. Nun bin ich ein müder, aber glücklicher Vater, von drei Kindern.




 Nach der Geburt habe ich mir die Frage gestellt, ob ich es schaffe ein guter Papa zu sein. Denn Vater werden ist nicht schwer - Vater sein umso mehr.
Die letzten Tage habe ich aber gelernt, dass man mit seinen neuen Aufgaben wächst, auch wenn es anfangs schwer aussieht. Mittlerweile habe ich mich an den wenigen Schlaf in der Nacht gewöhnt. :)


Ich habe auch ein altes Hobby wieder entdeckt - die Fotografie.

Hier eine kleine Auswahl der Fotos, die ich im April und Anfang Mai aufgenommen habe.

 




Übrings: Habt ihr schon mein Fotobuch über Georgien gesehen? Wenn nicht, dann könnt ihr hier erhalten.